Das widerspenstige Fleisch / Tönerne Füße. [Autobiographie]. 2 Bände.

von Schlichter, Rudolf

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Buchbeschreibung

Berlin : Ed. Hentrich, 1991-1992.

Originalhardcover mit Schutzumschlag. 409 S., 345 S.

Ein gutes und sauberes Exemplar. - Rudolf Schlichter (1890-1955) zählt zu den herausragenden Künstlern der Zwanziger Jahre, deren Gesicht er, ähnlich wie George Grosz und Otto Dix, in schonungslosem Realismus festhielt. In seiner Autobiographie, die in zwei Bänden 1932 und 1933 erschien, erweist er sich als stilsicherer und fesselnder Erzähler, der in seinem Willen zur Wahrheit auch das eigene Ich mit all seinen Schwächen, Hoffnungen und Verzweiflungen analysiert. Zugleich betrachtet er kritisch seine Mitmenschen, ihre provinzlerische Enge und Geistfeindlichkeit, die kleinstädtische gesellschaftliche Hierarchie mit ihrer Heuchelei und ihren rückständigen Ansichten, die den Widerspruchsgeist des Jungen bis zum Revoluzzertum aufstacheln. Schlichter erlebte an sich selbst das "Drama des begabten Kindes". Seine Außenseiterposition war ihm schon früh bewußt geworden durch seine malerische Begabung, noch gravierender aber infolge einer sexualpsychologischen Triebvariante, die den alltäglichen Umgang mit Altersgenossen zusätzlich komplizierte, was in einer verblüffend scharfen Selbstbeobachtung zum Ausdruck kommt.

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